Des Deutschen beliebtestes Sparmodell erfordert vor allem eines: Geduld und einen langen Atem. Es dauert im Schnitt sieben Jahre, bis Sie beim Bausparen von Ihrem Durchhaltevermögen in Sachen Sparen profitieren können.
Und doch geht es manch einem immer noch zu schnell. Nebst der Beschleunigung der Zuteilungsreife können Bausparer unter Umständen auch das Gegenteil erreichen und ihren Bausparvertrag verlängern.
Wie das geht, welche Optionen Ihnen hierfür zur Verfügung stehen und welche Folgen diese nach sich ziehen, erfahren Sie hier.
Kurz & knapp: Informationen zur Verlängerung eines Bausparvertrags für Schnellleser
Es ist nicht möglich, die Laufzeit von einem Bausparvertrag schlicht zu verlängern. Diese ist nämlich nicht fest definiert sondern hängt von der Bewertungszahl des Vertrages ab.
Möchten Sie die Zuteilungsreife Ihres Bausparvertrags nach hinten verzögern, können Sie die Bausparsumme des Vertrags erhöhen. Verlängern Sie einen Bausparvertrag auf diese Weise, fällt eine erneute Abschlussgebühr an.
Ja, diese Option besteht. Möchten Sie Ihren Bausparvertrag ohne Anpassung verlängern, können Sie auf die Zuteilung des Vertrags verzichten und weiter Geld einsparen. 10 Jahre nach Erreichen der Zuteilungsreife oder sobald Sie die Bausparsumme erreicht haben, kann Ihre Bausparkasse Ihnen kündigen.
Inhalt
Einen alten Bausparvertrag verlängern: Diese Optionen bestehen
Der Gedanke, einen Bausparvertrag zu verlängern, entsteht meist dann, wenn dieser zuteilungsreif ist – also wenn Sie das Darlehen in Anspruch nehmen können. Folgende Möglichkeiten haben Sie, eine Verlängerung zu erwirken:
- Bausparsumme erhöhen: Hierbei verlängert sich die Ansparphase des Vertrags, da Bausparkassen grundsätzlich eine Ersparnis von ca. 50 % der Bausparsumme zur Zuteilungsreife voraussetzen. Auf diesem Weg „erkaufen“ Sie sich mitunter einige Jahre.
- Zuteilung verschieben: Auf Antrag können Sie die Zuteilung Ihres Vertrags verschieben. Dies lohnt sich beispielsweise dann, wenn Sie aktuell noch keine Immobilie kaufen möchten, dies aber in Zukunft vorhaben.
- Auf Zuteilung verzichten und weiter sparen: Sie können auch ganz auf die Zuteilung verzichten und einfach weitere Einzahlungen vornehmen.
Optionen 1 und 3 halten jedoch Stolperfallen bereit. Die Erhöhung der Bausparsumme geht mit Kosten einher: ca. 1 % des Erhöhungsbetrages fällt als Abschlussgebühr an. Weiterhin können Sie den Vertrag nicht unbegrenzt besparen: Die Bausparkasse kann den Vertrag zehn Jahre nach Erreichen der Zuteilungsreife oder wenn der Bausparer die gesamte Bausparsumme angespart hat, kündigen.
Bausparvertrag verlängern oder nicht? Eine Frage der Optionen
Ob und wie es sich lohnt, einen Bausparvertrag zu verlängern, ist stets vom Einzelfall abhängig. Möchten Sie mithilfe des Vertrags in der Tat eine Immobilie finanzieren, kann sich eine Verlängerung lohnen. Sie erhalten sich das Recht auf ein Bauspardarlehen und sichern die Finanzierung Ihrer zukünftigen Immobilie so ab.
Möchten Sie hingegen lediglich sparen und möglichst gute Zinsen erwirtschaften, sollten Sie sich nach anderweitigen Angeboten umschauen, bevor Sie Ihren Bausparvertrag verlängern.
Bausparvertrag verlängern oder auszahlen lassen?
Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich einen Bausparvertrag auszahlen zu lassen.
Dies lohnt sich, wenn Ihnen anderweitig ein Bausparvertrag mit besseren Konditionen angeboten wird. Je nach der Entwicklung der Bauzinsen ist dies wahrscheinlich:
- Steigen die Zinsen, ist die Chance groß, dass neue Verträge bessere Verzinsungen versprechen.
- Fallen die Zinsen, sind alte Verträge meist deutlich lukrativer.