Bonuszinsen beim Bausparvertrag: Einzelheiten und Tipps

Von Bernd V.

Letzte Aktualisierung am: 16. Juli 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bei nahezu jedem Bausparvertrag besteht eine Bonuszins-Option.
Bei nahezu jedem Bausparvertrag besteht eine Bonuszins-Option.

Nutzen Bausparer das Ihnen zustehende Bauspardarlehen nicht, erhalten Sie bei den meisten Bausparkassen einen Bonuszins, welcher rückwirkend greift. Für viele Verbraucher lohnt sich die Aufnahme eines Bausparvertrags nur in Hinblick auf diesen Sonderzins.

Doch warum zahlen die Banken eigentlich höhere Zinsen, wenn ein Bausparvertrag gewissermaßen zweckentfremdet wird?

In diesem Ratgeber dreht sich alles um die Bonuszinsen beim Bausparvertrag. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Bonus geltend machen können, wenn Ihre Bank Ihnen diesen verweigert.

Kurz & knapp: Informationen zu den Bonuszinsen beim Bausparvertrag für Schnellleser

Was sind Bonuszinsen?

Bonuszinsen sind eine Extraleistung, welche Bausparer erhalten, wenn Sie das Bauspardarlehen nicht in Anspruch nehmen. Der Bausparvertrag wird in diesem Fall rückwirkend höher verzinst.

Können Banken die Zahlung der Bonuszinsen verwehren?

Viele Banken verweigern die Zahlung der Bonuszinsen, wenn sie den Bausparvertrag wegen Übersparung kündigen. In diesem Fall sollten Verbraucher sich wehren.

Stehen mir Bonuszinsen zu?

Unter welchen Umständen Bonuszinsen ausgezahlt werden, ist in den jeweiligen Geschäftsbedingungen (ABB) der Bausparkasse festgehalten. Lassen Sie diese ggf. durch einen Anwalt prüfen.

Das hat es mit den Bonuszinsen beim Bausparvertrag auf sich

Ohne Bonus lohnt sich ein Bausparvertrag mitunter nicht.
Ohne Bonus lohnt sich ein Bausparvertrag mitunter nicht.

Alle Bausparverträge einer Bausparkasse bilden zusammen ein sogenanntes Bausparkollektiv, welches sich gewissermaßen selbst trägt: Die Spareinzahlungen dienen dazu, Bauspardarlehen und Guthabenauszahlungen zu begleichen.

Eine Bausparkasse fungiert in dieser Konstellation gewissermaßen als Verwalter. Es gilt, einen guten Ausgleich zwischen den Ein- und Auszahlungen zu finden, sodass keine zeitlichen Verzögerungen entstehen.

Was hat das nun mit den Bonuszinsen beim Bausparvertrag zu tun? Verzichtet ein Bausparer auf das Darlehen und lässt sich nur sein Guthaben auszahlen, belastet er den gemeinsamen Topf weitaus weniger als bei Inanspruchnahme des Darlehens. Aus diesem Grund belohnen die meisten Bausparkassen den Verzicht mit Bonuszinsen.

Wann Ihre Bausparkasse den Bonus für einen Bausparvertrag gewährt, steht in deren Geschäftsbedingungen. Bei der LBS-Bausparkasse gilt der Anspruch der Bausparer auf einen Bonus bei bestimmten Tarifen nur elf Jahre nach Vertragsschluss.

Die Bausparkasse verweigert Ihnen Bonuszinsen bei Ihrem Bausparvertrag? Das steckt dahinter!

Nicht jeder sieht im Bausparen die Möglichkeit, eine Immobilie zu finanzieren. Auch als Geldanlage sind Bausparverträge beliebt. Dabei besparen die Inhaber die Verträge auch nach Erreichen der Zuteilungsreife weiterhin.

Vielen Bausparkassen ist dieses Vorgehen aktuell ein Dorn im Auge, verpflichtet es sie zur Zahlung deutlich höherer Zinsen als zurzeit marktüblich. Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied Anfang 2017, dass die Geldinstitute Bausparverträge kündigen können, wenn diese seit mindestens 10 Jahren zuteilungsreif sind.

Doch damit nicht genug: Im Zuge dieser Kündigung weigern sich viele Kassen, die Bonuszinsen für den Bausparvertrag auszuzahlen. In vielen Fällen können sich Betroffene jedoch wehren und ihren Anspruch geltend machen.

Ob Ihre Bausparkasse Ihnen die Bonuszinsen für Ihren Bausparvertrag verweigern kann, erfahren Sie, indem Sie die ABB der Bank studieren. Bedenken Sie, dass je nach Tarif unterschiedliche Bestimmungen gelten können.

Bonuszinsen vs. Übersparung: Der Widerspruch der Bausparkassen

Wird Ihnen Ihr Bausparvertrag-Bonus verweigert? Ein Anwalt hilft Ihnen, Ihr Recht geltend zu machen.
Wird Ihnen Ihr Bausparvertrag-Bonus verweigert? Ein Anwalt hilft Ihnen, Ihr Recht geltend zu machen.

Bausparkassen kündigen alte Verträge mit der Argumentation, eine reine Besparung sei nicht der Sinn und Zweck eines Bausparvertrags.

Dieser soll nämlich der Finanzierung einer Immobilie dienen.

Dieser Aussage widerspricht jedoch dem Prinzip der Bonuszinsen, welche Bausparer dazu ermuntern sollen, keinen Gebrauch von dem anhängigen Darlehen zu machen und es bei der Besparung zu belassen.

Weigert sich Ihre Bausparkasse, die Ihnen zustehenden Bonuszinsen für Ihren Bausparvertrag bei der Kündigung zu bezahlen, empfiehlt es sich, einen Anwalt für Finanzrecht zur Hilfe zu nehmen.
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Über den Autor

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Bernd V.

Bernd hat eine abgeschlossene Ausbildung als Einzelkaufmann und arbeitete mehrere Jahre im Elektrofachhandel. Anfang 2020 stieß er zum Team von vorfaelligkeitsentschaedigung.net und arbeitet seitdem für uns als Redakteur. Er schreibt vor allem übers Finanzrecht und gibt Ratschläge zu Darlehen und Kreditverträgen.

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