In der aktuell anhaltenden Niedrigzinsphase sind konservative Geldanlageformen, die eine ordentliche Rendite abwerfen, Mangelware. Eine sichere Option bleibt weiterhin das sogenannte Festgeld, welches immerhin höhere Zinsen als das Tagesgeld. Doch was geschieht, wenn Sie das angelegte Geld benötigen? Unter welchen Umständen können Sie das Festgeld kündigen?
Kurz & knapp: Festgeld kündigen für Schnellleser
Eine ordentliche Kündigung zum Ende der festgelegten Laufzeit ist nötig, wenn der Vertrag eine automatische Wiederanlage vorsieht. In diesem Fall müssen Sie beim Festgeldkonto eine Kündigungsfrist beachten, die durchaus drei Monate lang sein kann. Ist eine automatische Auszahlung vorgesehen, müssen Sie das Festgeld hingegen nicht kündigen. Wie eine Kündigung formuliert werden kann, zeigt unser Muster.
Eine vorzeitige Kündigung ist beim Festgeld in der Regel nicht vorgesehen. Banken stimmen dieser gewöhnlich nur dann zu, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Das ist etwa dann der Fall, wenn der Kontoinhaber verstorben ist. Mehr dazu erfahren Sie hier.
In diesem Fall zahlt Ihnen die Bank entweder keine Zinsen aus oder nur einen Teil davon. Außerdem kann sie eine Bearbeitungsgebühr verlangen, wie Sie an dieser Stelle nachlesen können.
Inhalt
Kündigung: Wann ein Festgeldkonto ordentlich aufgelöst werden kann
Beim Festgeld legen Sie eine bestimmte Geldsumme über einen festgelegten Zeitraum an und erhalten dafür von der Bank Zinsen. Doch was passiert am Ende der Laufzeit? Viele Verbraucher fragen sich in diesem Zusammenhang „Wie komme ich an mein Festgeld?“
Es kommt auf die Art des Vertrags an. Sieht dieser keine automatische Wiederanlage vor, so erfolgt die Auszahlung auf das bei der Bank hinterlegte Referenzkonto, ohne dass Sie das Festgeldkonto kündigen müssen.
Anders verhält es sich jedoch, wenn im Vertrag festgelegt wurde, dass das Festgeld am Ende der Laufzeit erneut angelegt wird. In diesem Fall müssen Sie eine Kündigung aussprechen, damit es zur Auszahlung kommt. Tun Sie dies nicht, legt die Bank das Guthaben erneut für einen bestimmten Zeitraum an.
Im Falle einer automatischen Verlängerung müssen Sie beim Festgeld eine bestimmte Kündigungsfrist einhalten. Diese können Sie den Vertragsunterlagen entnehmen. In der Regel dauert sie drei Monate, es können aber auch Wochen oder sogar nur Tage festgelegt werden.
Festgeldkonto kündigen: Vorlage zum kostenlosen Download
Möchten Sie Ihr Festgeldkonto ordentlich auflösen, teilen Sie dies der entsprechenden Bank in schriftlicher Form mit. Unser Muster zeigt Ihnen, wie die Kündigung für das Festgeld formuliert werden kann.
Denken Sie jedoch daran, dass diese Vorlage lediglich zur Veranschaulichung dient und nicht ungeprüft übernommen werden sollte.
[Kontaktdaten der Bank]
[Name]
[Adresse]
[Telefonnummer]
[E-Mail]
[Datum]
Betreff: Kündigung meines Festgeldkontos (Nummer ____________)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich das oben genannte Festgeldkonto zum nächstmöglichen Termin.
Ich bitte Sie, das auf dem Konto befindliche Guthaben plus Zinsen auf das bei Ihnen hinterlegte Referenzkonto auszuzahlen.
Stellen Sie mir bitte eine Eingangsbestätigung über dieses Schreiben zu und teilen mir den Kündigungstermin schriftlich mit.
Mit freundlichen Grüßen
[Ort, Datum]
[Unterschrift]
Kann man das Festgeld auch vorzeitig kündigen?
Eine Kündigung vor dem Ende der Laufzeit ist beim Festgeld in der Regel nicht vorgesehen. Die Banken legen den Betrag nämlich für die festgelegte Zeit selbst an und rechnen mit den dafür fälligen Erträgen.
Ein Festgeldkonto vorzeitig auflösen zu lassen, ist im Allgemeinen deshalb nicht möglich. Nur in gewissen Fällen sieht das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) Ausnahmen vor. § 314 Abs. 1 BGB besagt Folgendes:
Dauerschuldverhältnisse kann jeder Vertragsteil aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen. Ein wichtiger Grund liegt vor, wenn dem kündigenden Teil unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses bis zur vereinbarten Beendigung oder bis zum Ablauf einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.
Doch was bedeutet das genau? Sie können in der Regel das Festgeld vorher kündigen, wenn
- Sie Hartz-4-Bezieher werden,
- der Kontoinhaber verstorben ist oder
- die Insolvenz der Bank droht.
Beachten Sie jedoch Folgendes: Wenn Sie das Festgeldkonto vorzeitig kündigen, kann es sein, dass die Bank Ihnen keine Zinsen oder nur einen Bruchteil auszahlt. Des Weiteren kann sie eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr verlangen, deren Höhe gesetzlich nicht gedeckelt ist. Damit geht die vorzeitige Kündigung in der Regel für Sie mit Verlusten einher.