Laut Statista beliefen sich im Jahr 2015 die Beitragseinnahmen der Lebensversicherungen in Deutschland auf eine Summe von knapp 93 Milliarden Euro. Im selben Jahr betrugen die ausgezahlten Leistungen der Lebensversicherer etwa 82 Milliarden Euro. In den vergangenen zehn Jahren ist der Vertragsbestand in der Lebensversicherung in Deutschland um rund 7 Millionen Versicherungspolicen zurückgegangen. Ein Grund für den Rückgang könnte der rückläufige Garantiezins sein.
Von Lebensversicherungen gibt es verschiedene Arten: Die eine dient als private Altersvorsorge, die andere bietet Schutz im Todesfall oder kombiniert diesen Schutz mit einem Sparplan. Eine Risikolebensversicherung dient ausschließlich dem Schutz der Hinterbliebenen im Falle des Todes.
Bei einer Lebensversicherung werden Versicherungssumme und Laufzeit beim Vertragsabschluss bestimmt, danach ist der Versicherte in der Regel Jahrzehnte lang an den Vertrag gebunden. Doch was kann er tun, wenn sich im Lauf der Jahre seine Lebenssituation oder seine finanzielle Möglichkeit verändert und er die Beiträge nicht mehr zahlen kann? Eine der Möglichkeiten, die sich anbietet, ist die vorzeitige Kündigung der Lebensversicherung, welche jedoch erhebliche finanzielle Verluste mit sich bringt. Es wird deshalb empfohlen, die Lebensversicherung zu verkaufen. Welche Erfahrung wurde damit gemacht? Welche Vorteile haben Sie, wenn Sie Ihre Lebensversicherung verkaufen? Worauf müssen Sie dabei achten?
Kurz & knapp: Informationen zu „Lebensversicherung verkaufen“ für Schnellleser
Wenn Sie eine Lebensversicherung verkaufen, verzichten Sie auf die Zahlung, die für das Vertragsende vereinbart wurde. Im Gegenzug erhalten Sie einen bestimmten Betrag vom Policenankäufer, der in der Regel höher ausfällt als der Betrag, den Sie die Versicherung kündigen.
Sie können eine Lebensversicherung nur verkaufen, wenn diese einen Mindestrückkaufswert von 5.000 Euro hat und die Restlaufzeit nicht mehr als 25 Jahre beträgt.
Was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihren Lebensversicherung verkaufen wollen, erfahren Sie hier.
Inhalt
Der Verkauf von Lebensversicherungen
Verkauft ein Versicherter seine Lebensversicherung, tritt er alle Ansprüche an den Policenankäufer ab. Das heißt, dass er in einem Vertrag erklärt, auf die Zahlung, die für das Vertragsende vereinbart wurde, zu verzichten. Im Gegenzug erhält er einen bestimmten Geldbetrag vom Versicherungsankäufer.
Nach dem Verkauf wird die Laufzeit fortgeführt und der Verkäufer erhält in der Regel einen höheren Betrag als der, den der Versicherer an ihn auszahlen würde.
Obwohl es lukrativer ist, eine Lebensversicherung zu verkaufen als zu kündigen, müssen Verbraucher in der Regel mit einem finanziellen Verlust rechnen.
Es gibt verschiedene Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, damit Sie eine Lebensversicherung verkaufen können:
- Die Versicherung muss einen Mindestrückkaufswert von 5.000 Euro haben.
- Die Restlaufzeit darf nicht mehr als 25 Jahre betragen.
Was ist zu beachten, wenn Sie Ihre Lebensversicherung zum Verkauf anbieten?
Bevor Sie Ihre Lebensversicherung verkaufen, sollten Sie sich über ein paar Dinge informieren, um keine finanziellen Verluste zu erleiden.
Manche Lebensversicherungen enthalten noch Zusatzversicherungen wie einen Todesfallschutz und teilweise auch einen Schutz bei Berufsunfähigkeit. In der Regel bestehen diese Zusatzversicherungen auch nach dem Verkauf noch weiter, jedoch erhalten die Hinterbliebenen nicht die gesamte Summe. Es gibt ebenso die Möglichkeit, die Zusatzversicherungen vor dem Verkauf auszugliedern und diese einzeln fortzuführen.
Des Weiteren sollten Sie prüfen, ob Steuern für die Auszahlung anfallen, denn für ab dem 01. Januar 2005 geschlossene Verträge kann unter Umständen eine Abgeltungssteuer anfallen, wenn der Verkaufspreis die Summe der bisher gezahlten Beiträge übersteigt.