Bei einem Privatkredit handelt es sich streng genommen um einen Kredit von einer Privatperson für eine Privatperson. Dennoch werben auch Banken mit dem Begriff, der in dieser Form nicht geschützt ist. Gemeint ist dann allerdings ein Verbraucherkredit für Privatleute. Wir beleuchten die Unterschiede und Regularien.
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Kreditvergleich powered by TARIFCHECK24 GmbHKurz & knapp: Privatkredit aufnehmen
Streng genommen handelt es sich bei einem Privatkredit um ein Darlehen von einer natürlichen Person für eine andere. Das unterscheidet ihn von Bankdarlehen, bei denen eine juristische Person Kreditgeber ist. Allerdings werben auch Kreditinstitute mit dem Wort “Privatkredit”, meinen hier jedoch regelmäßig gängige Konsumenten- bzw. Ratenkredite (mehr dazu hier).
Sie können einen Privatkredit bei einer Privatperson in Ihrem Umfeld aufnehmen (z. B. Freunde, Bekannte, Kollegen, Verwandte). Es gibt jedoch auch Plattformen, auf denen Sie von einem nicht näher bekannten Dritten einen Privatkredit aufnehmen können. Mehr zu den möglichen Fallstricken eines Privatkredits lesen Sie hier.
Feste Zinssätze bei einem Privatkredit gibt es nicht, da anders als bei Bankdarlehen gesetzliche Vorgaben nicht greifen. Mehr dazu lesen Sie hier. Wenn Sie hingegen einen „Privatkredit“ beantragen (i. S. v. Bankkredit für Privatpersonen), so gelten die gesetzlichen Beschränkungen zu den Zinsen.
Inhalt
Wer gibt einen Privatkredit?
Die Bezeichnung “Privatkredit” ist nicht geschützt. Dadurch kann es für den Konsumenten von Zeit zu Zeit schwierig sein, den Unterschied zu erfassen. Streng genommen handelt es sich hierbei um die Kreditvergabe durch eine natürliche Person, nicht etwa durch eine Bank oder ein Unternehmen (also eine juristische Person). Ein Privatkredit kann mithin von Privatpersonen an eine natürliche Person vergeben werden. Das können zum einen Freunde, Verwandte oder Kollegen, aber auch persönlich nicht näher bekannte Dritte sein.
Bei unterschiedlichen Plattformen wie z. B. auxmoney können natürliche Personen einen Privatkredit an Dritte vergeben. Die Konditionen legen sie dabei selbst fest. Ein Vorteil von einem Privatkredit von einem Anbieter, der dem Betroffenen zunächst unbekannt ist: Streitigkeiten bei Geldfragen und Fragen der Rückzahlung belasten keine private Beziehung. Auch das Abhängigkeitsgefühl gegenüber einem Freund oder Angehörigen bleibt so aus.
Der Nachteil jedoch: Anders als bei Ratenkrediten von großen Gesellschaften greifen bei einem Privatkredit ohne Bank die gesetzlichen Regelungen zur Kreditvergabe nicht. Das heißt, dass die Zinsen beim Privatkredit häufig Sache des Kreditgebers sind. Sie hängen dabei unter anderem auch von dem möglichen Risiko ab, dass der Betroffene mit der Vergabe von einem Privatkredit eingeht.
Achtung! Auch Banken und andere Finanzunternehmen werben mit dem Wort “Privatkredit”. Bei diesen Angeboten handelt es sich jedoch nicht um klassische Privatkredite von natürlichen Personen, sondern übliche Konsumenten- und Ratenkredite. Hier bezieht sich der Begriff auf den Kreditnehmer: Der Kredit wird von einem Unternehmen an eine Privatperson vergeben, also von einer juristischen Person.
Privatkredit beantragen: Welche Zinsen fallen an?
Da bei einem klassischen Privatkredit von einer Privatpersonen kreditrechtliche Vorgaben nicht greifen, ist der Kreditgeber bei der Gestaltung recht frei. Das gilt nicht zuletzt auch für die Festlegung des Zinssatzes. Bei einem Privatkredit ohne Schufa-Auskunft etwa kann das Risiko für den Kreditgeber vergleichsweise hoch sein. Die fehlende Information zur Bonität des Kreditnehmers kann dann mit einem vergleichsweise hohen Zinssatz beim Privatkredit einhergehen. Auch ein Privatkredit für Selbstständige oder Arbeitslose kann im Zweifel ein großes Risiko bedeuten und sich in der Zinsfestlegung niederschlagen.
Das gleiche gilt grundsätzlich auch für “Privatkredite” von Banken. Je höher das allgemeine Risiko für den Kreditgeber ist, desto höher können die Zinsen ausfallen. Banken setzen dabei jedoch regelmäßig auf die Bonitätsauskunft, um einem zu großen Kostenrisiko vorzubeugen. Es ist in der Regel kaum möglichen einen Ratenkredit ohne Schufa-Auskunft zu erhalten. Bieten Unternehmen oder Banken jedoch entsprechende Angebote an, dann liegen die Zinsen auch hier häufig vergleichsweise hoch.
Allerdings kann ein Privatkredit auch ganz ohne Zinsen vergeben werden. Bei der Vergabe unter Freunden und Verwandten ist dies nicht selten üblich. Wenn Sie ein Darlehen von einem Freund, Bekannten oder einem Familienmitglied erhalten, sollten Sie sich vorab mit dem Kreditgeber über die möglichen Konditionen unterhalten. Eine vertragliche Festlegung zu möglichem Zinssatz, Fälligkeit von Rückzahlungen, Laufzeit sowie einer möglichen Sondertilgung bei dem Privatkredit können hierin festgelegt werden – ebenso wie die Nutzung des erhaltenen Geldes. Das dient letztlich auch der gegenseitigen Absicherung und kann Streitigkeiten vorbeugen.
Privatkredit von privat für privat: Mögliche Fallstricke
Das Risiko bei einem Privatkredit unter Freunden oder Verwandten: Geld kann jede Beziehung vergiften, Schulden bei dem anderen erst recht. Immer wieder zerbrechen vermeintlich stabile Freundschaften und Beziehungen an solchen Vorgängen. Sei es nun, weil der Kreditnehmer sich ein Stück weit abhängig macht, der Kreditgeber die finanzielle Abhängigkeit ausnutzt oder aber die Rückzahlung nicht so funktioniert wie erhofft. Sicherlich kommt es hier auch auf die Kreditsumme im Einzelfall an, oder ob der Kreditnehmer überhaupt die Rückzahlung möchte oder eher indirekt eine Schenkung vornimmt.
Wer seine Beziehungen nicht durch Geldfragen unnötig belasten will, sollte im Zweifel also lieber auf einen Privatkredit von einer dritten Person zurückgreifen. Der Nachteil hier jedoch liegt ebenfalls auf der Hand: Ein günstiger Privatkredit ist häufig aufgrund vergleichsweise hoher Zinsen ausgeschlossen. Meist ist ein gängiger Ratenkredit bei einer Bank dann die eigentlich kostengünstigere Variante.
Im Zweifel ist also ein “Privatkredit” bzw. Konsumentenkredit von einer Bank die bessere Alternative. Zumal hier gesetzliche Vorgaben greifen, an die sich Banken verbindlich halten müssen.
Schneller “Privatkredit” von der Bank: Unterschiedliche Angebote vergleichen
Wollen Sie keinen Privatkredit von einer Privatperson aufnehmen, sondern stattdessen doch lieber einen Ratenkredit bei einem Kreditinstitut, sollten Sie am besten unterschiedliche Privatkredit-Angebote online vergleichen. Hier gibt es bereits zahlreiche Vergleichsportale, die Ihnen einen guten Überblick bieten. Aufgrund unterschiedlicher Parameter können Sie Angebote online einander gegenüberstellen.
Allerdings sollten Sie hierbei beachten, dass die Zinsen, die bei dem jeweiligen “Privatkredit” zunächst ausgespielt werden, nicht dem abschließenden Zinssatz entsprechen müssen. Es handelt sich zunächst nur um eine unverbindliche Einschätzung. Für den abschließenden Zinssatz sind verschieden Aspekte von Bedeutung:
- Bonität
- Laufzeit des Kreditvertrags
- Höhe der monatlichen Raten
- Höhe des monatlichen Einkommens
- Höhe der Kreditsumme
- Sondertilgungen
- u. a.
Haben Sie online einen Privatkredit gefunden, der Ihnen zusagt, können Sie eine Anfrage an die jeweilige Institution senden. Diese schickt Ihnen bei Bewilligung ein abschließendes Angebot zu.
Aber Vorsicht: Auch verbindliche Kreditanfragen landen bei der Schufa und werden dort für ein Jahr gespeichert. Sie kommen nämlich einem Kreditantrag gleich. Zu viele solcher Anfragen in kürzerem Zeitraum können damit Ihre Bonität negativ beeinflussen. Wollen Sie lediglich unverbindliche Vorabinformationen zu einem “Privatkredit”, achten Sie darauf, dass Sie gegenüber der Bank eindeutig kommunizieren, dass es sich lediglich um eine Konditionsanfrage handelt.