In Deutschland werden seit Mitte der fünfziger Jahre Ratenkredite vergeben, welche bei den damals großen Versandhäusern ihre Wurzeln haben.
Die Händler wollten Kunden damit ermöglichen, Waren per Ratenzahlung anzuschaffen, wenn diese den Kaufpreis nicht sofort in voller Höhe bezahlen können.
Dafür hatten sie mit spezialisierten Teilzahlungsbanken kooperiert, die mittlerweile von Geschäftsbanken und Sparkassen überrollt worden sind.
Wie lautet im Deutschen die Definition für Ratenkredit? Welche Erklärung haben Banken, wenn sie bestimmte Berufsgruppen bei der Vergabe von Krediten bevorzugen?
Welche Voraussetzungen müssen sonst erfüllt sein, damit Banken einen Ratenkredit vergeben? Welcher Zinssatz wird in der Regel bewilligt? Wie verhält es sich mit der Zinsentwicklung? Kann ein Ratenkredit online beantragt werden? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Ratgeber.
Kurz und knapp: Informationen zum Ratenkredit
Von einem Ratenkredit wird gesprochen, wenn die Auszahlung in einer Summe und die Rückzahlung in gleichbleibenden monatlichen Raten erfolgt. Die letzte Rate kann in der Höhe abweichen.
Um einen Kredit zu bekommen, müssen Kunden mindestens 18 Jahre alt sein. Des Weiteren muss der Antragsteller über einen Wohnsitz in Deutschland verfügen. Genauere Informationen zu den Voraussetzungen finden Sie hier.
Das hängt von den jeweiligen Kreditkonditionen ab. Je schneller der Ratenkredit zurückgezahlt wird, desto weniger Zinsen müssen Sie zahlen. Aber dies bedeutet auch, dass Sie monatlich eine größere Summe zurückzahlen müssen.
Inhalt
Was ist ein Ratenkredit?
Der Begriff “Ratenkredit” suggeriert, dass dieser in Raten zurückgezahlt wird. Jedoch ist nicht jeder Kredit, für den eine Rückzahlung in Raten vereinbart wurde, ein Ratenkredit.
In der Regel wird von einem Ratenkredit gesprochen, wenn die Auszahlung in einer Summe und die Rückzahlung in gleichbleibenden monatlichen Raten erfolgt. Die letzte Rate kann in der Höhe abweichen.
Es gibt keine Anschlussfinanzierung bei einem Ratenkredit. Die Zinsen sind für die gesamte Laufzeit gebunden.
In der Regel können Sie einen Ratenkredit in Höhe von zwischen 1.000 und 100.000 Euro bekommen.
Ein Ratenkredit kann eine Laufzeit zwischen 12 und 84 Monaten haben. In Ausnahmefällen können Sie eine Laufzeit bis 120 Monaten vereinbaren.
Was sind die Voraussetzungen für einen Ratenkredit?
Um einen Ratenkredit zu bekommen, müssen Kunden mindestens 18 Jahre sein, da in Deutschland Kredite nur an volljährige Personen vergeben werden dürfen. Des Weiteren muss der Antragsteller über einen Wohnsitz in Deutschland verfügen.
Je nach Anbieter können die Voraussetzungen auch von den genannten abweichen. In der Regel vergeben Banken nur Kredite an Personen, die keinen negativen Schufa-Eintrag haben. Ein Ratenkredit ohne Schufa-Abfrage wird in Deutschland selten vergeben.
Häufig kommt es auch vor, dass ein Ratenkredit nur an Personen vergeben wird, die über Einkünfte aus einem festen Angestelltenverhältnis verfügen. Demnach ist ein Ratenkredit für Selbständige unter Umständen entweder unerreichbar oder nur mit hohen Zinsen zu bekommen.
Welche Konditionen für einen Ratenkredit gelten, hängt stark von der Berufsgruppe des Interessenten ab. Darüber hinaus haben Arbeitnehmer mehr Chancen, einen Ratenkredit zu bekommen als Nichterwerbstätige, Freiberufler oder Auszubildende.
Da die Sicherheit für Banken an erster Stelle steht, spielt der Beruf des Antragstellers eine große Rolle, da dieser ein Indikator dafür ist, ob jemand finanziell gesichert ist. Demnach unterscheidet sich aus der Sicht der Banken die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Berufsgruppen den Ratenkredit ordnungsgemäß zurückzahlen.
Neben dem Beschäftigungsstand bewerten die Geldinstitute das Risiko nach den persönlichen finanziellen Verhältnissen und der Bonität des Kunden. Diese Kriterien können für bessere Konditionen sorgen, wenn der Sollzins bonitätsabhängig ist.
Verwendungszweck beim Ratenkredit: Was ist das?
Wollen Sie den Ratenkredit für einen bestimmten Zweck aufnehmen, ist es sinnvoll, dies bei der Antragstellung klar anzugeben. Der Zweck kann beispielsweise ein Hausbau, ein Autokauf oder eine Umschuldung sein.
Es gibt viele Banken, die ausschließlich Ratenkredite für Renovierungen vergeben. Andere wiederum bieten einen Ratenkredit zur Autofinanzierung zu einem günstigeren Effektivzins an als für einen Ratenkredit ohne Zweckbindung. In der Regel müsste der Antragsteller in einem solchen Fall den 2. Teil der Zulassungsbescheinigung als Sicherheit hinterlegen.
Dies hat den Grund, dass die Bank das Auto als Sicherheit benötigt. Fällt für den Ratenkredit die Rückzahlung aus, kann die Bank das Auto verkaufen, um die Schuld zu begleichen.
Wird der Ratenkredit für eine Umschuldung benötigt, sollte der Antragsteller der Bank dies mitteilen. Darüber hinaus sollte die Bank wissen, dass für die Umschuldung kein zusätzlicher Ratenkredit aufgenommen wird. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Bonität aus, sondern auch auf die monatliche Rate.
Ratenkredit berechnen und beantragen
Sind Sie an einem Ratenkredit interessiert, können Sie zunächst die Angebote verschiedener Banken einholen, um diese miteinander zu vergleichen. Angaben wie Kreditsumme, Laufzeit und beabsichtigte Verwendung sind wichtig für die Berechnung. Für den Ratenkredit werden daraufhin die Monatsrate und die Zinsen berechnet.
Wie hoch die Monatsrate ausfällt, hängt stark von der angegebenen Laufzeit ab. Je schneller der Ratenkredit zurückgezahlt wird, desto weniger Zinsen müssen Sie zahlen. Aber dies bedeutet auch, dass Sie monatlich eine größere Summe zurückzahlen müssen.
Viele Banken vergeben zudem einen Ratenkredit mit Sondertilgung. In der Regel fallen für einen solchen Ratenkredit höhere Zinsen an, jedoch sind die Bedingungen flexibler und vorteilhafter für die Kunden.
Haben Sie sich für einen Ratenkredit entschieden, können Sie diesen bei der Bank beantragen. Viele Banken bieten Kunden die Möglichkeit, online einen Ratenkredit zu beantragen, wobei Sie sich per PostIdent oder per VideoIdent identifizieren müssen.